Virologie-Seminar Hamburg 2024
06.03. - 10.03.2024
Seminarbeschreibung
Das fünftägige Virologie-Seminar wird vom 06. - 10. März 2024 in Hamburg stattfinden. Highlight wird u.a. ein Besuch des Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM) sein. Ebenso werden das Leibniz-Institut für Virologie (LIV), das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), das Institut für Hygiene und Umwelt sowie die Evotec SE Partner des Seminars sein.
Das konzipierte Programm richtet sich primär an naturwissenschaftlich interessierte Schüler/Innen der Jahrgangsstufen 12 & 13 sowie Studierende der Medizin, Biologie, Biochemie sowie damit verwandter MINT-Studiengänge. Die Veranstaltung verfügt über keine Bewerbungshürden anhand von Leistungskriterien. Aus Gründen des Jugendschutzes ist jedoch ein Mindestalter von 16 Jahren Voraussetzung zur Teilnahme.
Wir möchten den Teilnehmenden des mehrtägigen Seminar (Mittwoch – Sonntag) Einblicke in aktuelle Forschungsprojekte aus dem o.g. Themengebiet ermöglichen und dabei den Lebenszyklus einer wissenschaftlichen Idee aufzeigen, die zunächst als individuelles Forschungsprojekt erste Schritte im Labor eines Institutes absolviert, bevor sie zur industriellen Reife (z.B. in Form eines Impfstoff oder Medikament) geführt wird. Um diesen Zyklus möglichst umfassend aufzeigen zu können, soll in den betreffenden wissenschaftlichen wie industriellen Einrichtungen ein breit gefächertes Spektrum aus Vorträgen, Workshops sowie Labor- und Unternehmensführungen angeboten werden.
Gleichzeitig soll die Bildung interdisziplinärer Netzwerke unter den Seminarteilnehmern gefördert werden. Auch der Austausch mit potentiellen späteren Arbeitgebern aus Wissenschaft & Industrie soll aktiv ermöglicht werden, um erste Kontakte für spätere Werdegänge in diesem spannenden wie dynamischen als auch gesellschaftlich äußerst relevanten (medizinischen) Forschungsfeld zu knüpfen.
Um den Teilnehmer/Innen zu zeigen, dass erfolgreiche wissenschaftliche Projekte auch von den jeweiligen politischen wie wirtschaftlichen Rahmenbedingungen abhängig sind, wird es eine Podiumsdiskussion mit Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik geben, die von unserem juFORUM-Mitglied Aileen Schäfer moderiert werden wird.
Mittwoch, 06.03.: Auftaktveranstaltung Virologie-Seminar 2024
Die Auftaktveranstaltung des Virologie-Seminar 2024 wird im Planetarium Hamburg (Linnering 1 (Stadtpark) // 22299 Hamburg) stattfinden - u.a. wird Hamburgs Erster Bürgermeister, Dr. Peter Tschentscher, ein Grußwort halten und ein renommierter Key Referent bzw. eine renommierte Key Note Referentin uns ein Leuchtturmprojekt der modernen Virologie präsentieren!
Der freie Vorverkauf (12€/Ticket) für die Abendveranstaltunng läuft seit dem 01.02.2024 über den Online-Shop des Planetarium Hamburg. Als Teilnehmer des Seminars ist dein Platz im Planetarium natürlich bereits reserviert, aber falls du an dem Abend mit Begleitung kommen möchtest, können sie sich hier ein Ticket holen:
Wir stellen euch die handelnden Akteure vor:
Dr. Peter Tschentscher ist aktueller Ministerpräsident und Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg und bringt mit seinem Studium der Humanmedizin sowie der Molekularbiologie, welches er von 1987 - 1994 in Hamburg absolviert hat, eine hervorragende fachliche Expertise mit, um das Virologie-Seminar 2024 zu eröffnen. Zudem kann er als Facharzt für Laboratoriumsmedizin sowie ehemaliger Oberarzt des Diagnostikzentrum des Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf anhand persönlich erlebter Fallbeispiele dem Grußwort eine persönliche Note verleihen. Nach seinem Eintritt in die SPD im Jahre 1989 im Hamburger Distrikt Mühlenkamp war er von 2007 - 2018 Vorsitzender des SPD-Kreises Hamburg Nord und wurde zu Beginn seiner Vorstandstätigkeit auch in den Landesvorstand der SPD Hamburg gewählt. Von 2008 - 2011 war erstmals Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft sowie stellvertretender Fraktionsvorsitzender wie auch finanzpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion. 2011 folgte die Berufung zum Senator und Präses der Finanzbehörde. Am 28.März 2018 wurde Dr. Peter Tschentscher erstmals Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg und ist seit dem 01.November 2022 Präsident des Bundesrates.
Dr. Jana D. R. Schmidt hat von 2013 - 2016 an der Universität Konstanz den Bachelor Life Science absolviert, bevor sie für den Masterstudiengang an die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel wechselte, wo sie ihr Studium im Bereich der Biochemie sowie Molekularbiologie vertiefte. Anschließend promovierte sie im Bereich der medizinischen sowie pharmazeutischen Chemie und bildete sich parallel als Wissenschaftskommunikatorin weiter. Sie arbeitet seitdem für die in Hamburg ansässige Eppendorf SE in der Anwendungstechnik. Nebenbei moderiert sie wissenschaftliche Veranstaltungen und setzt sich für eine moderne wie erfolgreiche Wissenschaftskommunikation ein.
Donnerstag, 07.03.: Exkursionstag I: BNITM, UKE & HU Hamburg
Am Donnerstagvormittag startet ihr in das zweitägige Exkursionsprogramm des Virologie-Seminar: wir splitten die Gesamtgruppe und schicken Gruppe I zum weltberühmten Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM), wo ihr im historischen Hörsaal im Rahmen von Speed Talks verschiedene Forschungsarbeiten der BNITM-Arbeitsgruppen vorgestellt bekommen werdet.
Gruppe II macht sich derweil auf den Weg zum Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) wo in Form von Vorträgen und einem Workshop das Institut für Medizinische Mikrobiologie, Virologie und Hygiene sowie dessen virologische Forschungsthemen (molekulare Infektionsdiagnostik, Aspekte der translationalen Forschung und der Grundlagenforschung) präsentiert werden.
Im Nachmittagsbereich besucht die morgendliche BNITM-Gruppe das UKE, während die dortige Vorgängergruppe zum Institut für Hygiene und Umwelt der Freien und Hansestadt Hamburg wechselt, wo sie in eines der Pilotprojekte der Coronapandemie hineinschuppern darf (Projekt ESI-CorA). Neben Vorträgen stehen dort auch diverse Laborbesichtigungen auf dem Programm.
Am Abend führen wir beide Gruppen wieder zusammen und treffen uns in der „Gröninger Privatbrauerei Hamburg“ (Willy-Brandt-Straße 47, 20457 Hamburg), um den Tag gemeinsam ausklingen zu lassen.
Freitag, 08.03.: Exkursionstag II: Evotec SE & LIV sowie abendliche Podiumsdiskussion
Am Freitagvormittag wird die Hälfte von euch die Chance erhalten im Norden Hamburg's in die Forschungstätigkeiten der Evotec SE hineinzuschnuppern - hierfür wird es einen Mix aus Vorträgen & Laborbesichtigungen in Kleingruppen geben.
Die andere Hälfte von euch ist vom Leibniz-Institut für Virologie (LIV) eingeladen ebenfalls ein spannendes Programm aus Vorträgen & Führungen zu absolvieren.
Nach einer Mittagspause setzt die morgendliche Evotec-Gruppe ihr Programm voraussichtlich mit einem Workshop der Deutschen STI Gesellschaft (DSTIG) fort, während die LIV-Gruppe das Programm bei der Evotec SE absolviert.
Der dritte Seminartag endet abends mit einer hochkarätigen Podiumsdiskussion zu einem gesundheitspolitischen Themenfeld geben wird.
Durch den Abend führt uns unser juFORUM-Mitglied Aileen Schäfer, die eine illustre Gästerunde zu einer spannenden Diskussion begrüßen wird.
Wir stellen euch die handelnden Akteure vor:
Aileen Schäfer, Moderatorin der Podiumsdiskussion, absolviert derzeit das letzte Jahr ihrer Ausbildung zur CTA im Rahmen eines doppeltqualifizierenden Bildungsgangs, welcher es ihr ermöglicht nach 13 Jahren (Berufs-)Schule nicht nur ihr Abitur, sondern parallel auch eine abgeschlossene Berufsausbildung zu erhalten. Im Juni 2023 hat sie ihr Abitur in Heringen (Werra) mit einem herausragenden Notenschnitt bestanden und begann kurz darauf ihr Praktikum als CTA im Labor der Kali und Salz Agriculture GmbH.
Dr. Lorenz Adlung leitet am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf eine unabhängige wissenschaftliche Nachwuchsgruppe. Der promovierte Systembiologe forscht an Erkrankungen des Stoffwechsels und des Immunsystems. Zu seinen Lieblingsviren zählen CMV und HIV. Neben seiner interdisziplinären Forschung, die Tierversuche und Computersimulationen umfasst, arbeitet Adlung freiberuflich als Wissenschaftskommunikator, u.a. für das Nationale Institut für Wissenschaftskommunikation (NaWik). Adlung lebt gemeinsam mit seiner Frau, drei Hunden und dreitausend Asseln (geschätzt) im Norden Hamburgs.
Prof. Dr. med. Marylyn Martina Addo ist Direktorin des Institut für Infektionsforschung und Impfstoffentwicklung am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Infektiologin und Forscherin. Im Rahmen ihrer Professur am UKE lehrt und arbeitet sie im Forschungsbereichs „Neu auftretende Infektionserkrankungen“ am Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) an der Entwicklung von Impfstoffen gegen Viruserkrankungen, wie beispielsweise den Ebola-, SARS- und MERS-Virus. Ihr derzeitiger Forschungsschwerpunkt liegt auf der Untersuchung des Coronavirus SARS-CoV-2.
Dr. Fenja De Silva-Schmidt ist Referentin für das Projekt Wissenschaftskommunikation der Hamburg Research Academy (HRA). Dort unterstützt sie insbesondere den wissenschaftlichen Nachwuchs in der Wissenschaftskommunikation, unter anderem durch Workshops, Beratung und finanzielle Förderung. Außerdem ist sie Host vom Wisskomm-Podcast „Spread the Word“. Zuvor hat sie an der Universität Hamburg zur Kommunikation über Klimapolitik geforscht und promoviert.
Dr. Rolf Hömke studierte Biologie in Kaiserslautern und Tübingen. Er promovierte mit einer Arbeit über die Afrikanische Schlafkrankheit. Seit 2002 ist er Pressesprecher für Forschung und Medizin beim Verband der forschenden Arzneimittelhersteller (vfa) in Berlin. Während der Coronapandemie steuerte er dessen Covid-19-Kommunikation und gab zahlreiche Interviews zur Impfstoff- und Therapeutika-Entwicklung.
Gian Luces Sauerzweig studiert im 5.Fachsemester (BSc) Biologie an der Philipps-Universität Marburg. Schon vor Beginn seines Studiums war sein Interesse an der molekularen Genetik ausgeprägt, wobei sein Augenmerk vor allem der Virologie gilt. Anhand diverser Praktika konnte er Erfahrungen in der Nipahvirus-, Marburgvirus- und der Influenzaforschung sammeln und sich mit der molekularbiologischen Forschung auseinandersetzen. Seit seinem Studienbeginn ist er in der Fachschaft Biologie vertreten.
Samstag, 09.03.: Vortragssessions auf der Elbinsel & Abschlussveranstaltung
Der vorletzte Seminartag des fünftägigen Virologie-Seminar wird für euch gewiss der anstrengendste Tag werden - es warten insgesamt 12 verschiedene Vorträge in 4 verschiedenen Slots auf euch! In jedem Slot könnt ihr einen aus drei Fachvorträgen wählen. Damit 4x 1,5h Input nicht zu ambitioniert wird, bietet die Stiftung Wasserkunst Elbinsel Kaltehofe in jedem Slot die 75-minütige Führung "Wasserkunst: Technik trifft Gestaltung" an, welche euch an die frische Luft führen und ein Thema außerhalb der Virologie in den Vordergrund rücken wird. Ihr könnt dieses "Freilos" einmalig in einem der vier Slots wählen.
Vormittagssessions
Uhrzeit | Raum 1 | Raum 2 | Raum 3 | ||
09.00 - 10.30 | - | Dr. Toni Luise Meister, VIRAL NRW / Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin | Isabella Panhofer, Institut für Infektionsmedizin und Zoonosen, Ludwig-Maximilians-Universität München | ||
KAFFEEPAUSE | |||||
11.00 - 12.30 | Dr. Ludmilla Unrau, Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin | Prof. Dr. Susanne Bailer, Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB, Universität Stuttgart | Dr. Christian Schwalbe / Dr. Michael Schreiber, Asklepios Campus Hamburg der Semmelweis Universität |
Mittagspause: Subu - Food Truck Events & Caterings
In der Mittagspause wird euch Ines Lempfert, die Inhaberin von Subu - Food Truck Events & Caterings mit leckeren Bowls und Sushi Burritos versorgen. Dabei stehen euch jeweils vier Bowl- sowie vier Sushi Burrito-Variationen zur Verfügung, sodass wir sowohl vegetarische, vegane wie auch glutenfreie Wünsche berücksichtigen können.
Nachmittagssessions
Uhrzeit | Raum 1 | Raum 2 | Raum 3 | ||
14.00 - 15.30 | Uni.-Prof. Dr. rer. nat. Stephan Ludwig, Institut für molekulare Biologie, Universität Münster | Dr. Janine Mühe, CureVac | Prof. Dr. Andrea Maisner, Institut für Virologie, Universität Marburg | ||
KAFFEEPAUSE | |||||
16.00 - 17.30 | Anne Günther, Institut für Virusdiagnostik, Friedrich-Löffler-Institut | PD Dr. Nadine Krüger, Deutsches Primatenzentrum GmbH | Prof. Dr. Adolf Windorfer, Vorstandsvorsitzender Niedersächsiche Gesellschaft für Impfwesen und Kindesschutz NGIK |
Wir stellen euch die Inhalte der einzelnen Vorträge vor:
Dr. Miriam Gerlich, Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
HPV, Chlamydien und Co. – Prävention von sexuell übertragbaren Infektionen
Einführend wird ein kurzer Überblick über virale und bakterielle sexuell übertragbare Infektionen (STI) gegeben. Anschließend werden ausgewählte Studienergebnisse zu Kenntnis von STI, Sexualverhalten und Kommunikation im Themenfeld Sexualität vorgestellt. Zudem werden ausgewählte Maßnahmen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zur Prävention von HIV und anderen STI beschrieben und Herausforderungen diskutiert.
PD Dr. Nadine Krüger, Leitung Plattform Infektionsmodelle, Deutsches Primatenzentrum GmbH
Von Zellkulturen, Lungenschnitten und Versuchstieren - Besonderheiten und Einsatzmöglichkeiten verschiedener Modelle für die Infektionsforschung
Die Erforschung von Viren spielt eine wichtige Rolle für die Entwicklung von neuen Medikamenten und Impfstoffen. In der Regel werden die ersten Versuche in immortalisierten Zellen durchgeführt, um grundlegende Informationen über die Viren zu gewinnen. Häufig ist der Einsatz dieser Zellen jedoch auf bestimmte Fragestellungen begrenzt, da immortalisierte Zellen keinen vollständigen Organismus abbilden können. Sogenannte ex vivo Kulturen wie Organschnitte oder Explantate finden immer häufiger Verwendung, da in ihnen der ursprüngliche Aufbau des Organs mit seinen zellspezifischen Funktionen erhalten bleibt und somit die Untersuchung von Virusinfektionen in ausgewählten Organen ermöglicht wird. Dennoch kann zurzeit auf den Einsatz von Versuchstieren nicht vollständig verzichtet werden. In dem Vortrag soll anhand der aktuellen Infektionsforschung am DPZ verdeutlicht werden, welche Infektionsmodelle zu welchem Zweck zum Einsatz kamen.
Prof. Dr. Andrea Maisner, Institut für Virologie, Philipps-Universität Marburg
Fledermäuse und Viren: Was wir über hochpathogene Nipahviren wissen und warum wir Grundlagenforschung brauchen, um antivirale Medikamente zu entwickeln
Fledermäuse beherbergen eine Vielzahl von Viren, von denen einige die Artengrenze überspringen und schwere Erkrankungen im Menschen verursachen können. Zu diesen Viren gehören auch Nipahviren, die alljährlich kleine Virusausbrüche in Südostasien verursachen. Bis zu 80% der Infektionen verlaufen dabei tödlich und es gibt keine Behandlungsmöglichkeit. Da sich Nipahviren in Zukunft länderübergreifend ausbreiten könnten, werden sie seit 2018 auf der WHO R&D Blueprint Liste der Krankheitserreger mit epidemischem oder pandemischem Potenzial geführt. Diese Erreger sollen prioritär erforscht werden, um Grundlagen für die Medikamenten- und Impfstoff-Entwicklung zu schaffen. Bis dato sind Nipahviren auf molekularer Ebene allerdings noch wenig verstanden, was nicht zuletzt daran liegt, dass alle Forschungsarbeiten unter höchsten biologischen Sicherheitsmaßnahmen (BSL-4) stattfinden müssen.
In dem Vortrag werden Nipahvirus-Erkrankungen und die Virusverbreitungswege vorgestellt. Es wird auch das Potenzial der Viren erörtert, sich global zu verbreiten. Weiterhin werden aktuelle Erkenntnisse über die Vermehrung der Viren auf zellulärer Ebene dargestellt und erläutert, warum die Grundlagenforschung zu den zellbiologischen Aspekten einer Virusinfektion für die Entwicklung spezifischer antiviraler Medikamente so wichtig ist.
Prof. Dr. rer. nat. Stephan Ludwig, Institut für Molekulare Virologie, Universität Münster
Neue wirtsgerichtete Strategien gegen hyperinflammtorische Viruserkrankungen
Schwere akute Viruserkrankungen wie Covid-19 oder schwere Influenza gehen oftmals mit einer überschiessenden Immunantwort einher, bei der sich das Immunsystem gegen den eigenen Körper richtet. Diese Komplikationen sind nur schwer behandelbar und direkt gegen die Erreger gerichtete Medikamente sind oft unwirksam. Es braucht also neue übergreifene Strategien, die nicht nur den Erreger selbst, sondern den ganzen Verlauf einer Erkrankung in den Blick nehmen. Hier bieten wirtsgerichtete Therapien eine Alternative, deren Potential im Seminar an einem "from Bench to Bedside" Beispiel aufgezeigt wird. Da sowohl SARS-CoV-2 als auch Influenza Viren zoonotische Erreger sind, wird auch die Wichtigkeit interdisziplinärer Forschung im Sinne des One-Health Gedankes diskutiert.
Prof. Dr. Susanne Bailer, Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB, Universität Stuttgart
Votragstitel & inhaltliche Zusammenfassung liegen noch nicht vor.
Dr. Janine Mühe, CureVac
mRNA vaccines against infectious diseases
This seminar will discuss mRNA vaccines as a new prophylactic vaccine technology. It will explain how mRNA vaccines look like, how they work and what the differences to traditional vaccine technologies are. Two examples for the development of mRNA vaccines will be presented, one against yellow fever and one targeting rotavirus.
Dr. rer. nat. Toni Luise Meister, VIRAL NRW / Bernhard Nocht Institut für Tropenmedizin (BNITM)
SARS-CoV-2: Catch me if you can!
Vortragszusammenfassung folgt noch.
Dr. rer. nat. Ludmilla Unrau, Bernhard Nocht Institut für Tropenmedizin (BNITM)
Forschung in den Tropen
Gemeinsam mit meinen Kolleg:innen in der Abteilung Virologie des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin widme ich mich als Wissenschaftlerin der Erforschung des Lassa-Virus. Dieses Virus kann das beizeiten tödlich verlaufende Lassa-Fieber verursachen und ist besonders in Westafrika verbreitet. Wir untersuchen die Verbreitungswege des Virus und entwickeln Strategien zur Bekämpfung der Krankheit. Unsere Forschung in Nigeria zielt darauf ab, Infektionen frühzeitig zu erkennen, die Ursachen der variierenden Schweregrade der Krankheit zu verstehen und wirksame Medikamente zu entwickeln. Durch unsere Forschung wollen wir das Verständnis für das Lassa-Virus vertiefen und bessere Methoden zur Vorbeugung und Behandlung entwickeln.
Dr. Christian Schwalbe, Asklepios Campus Hamburg der Semmelweis Universität
Künstliche Viren im Kampf gegen den Hirntumor, das Glioblastom - Teil I
Im Allgemeinen werden Viren wie z.B. das HIV-1 und Zikavirus als eine große Bedrohung empfunden. Während HIV-1 AIDS auslöst, verursachen Zikaviren bei Erwachsenen nur leichte Erkrankungen. Dagegen bestand bei Babys, die am Anfang einer Schwangerschaft von Zikaviren infiziert wurden, ein erhöhtes Risiko für Hirnschäden. Diese Hirnschäden wurden darauf zurückgeführt, daß das Zikavirus Zellen infiziert die sowohl bei der Entwicklung des Gehirns als auch bei der Entwicklung von Hirntumoren eine zentrale Rolle spielen. Zikaviren haben also eine spezielle Vorliebe für bestimmte Krebszellen im Gehirn, den Zellen des Glioblastoms.
Das HIV-1, auch Lentivirus genannt, hat die Eigenschaft seine Gene in das Genom der Wirtszellen einzubauen. Dadurch gelingt es gezielt therapeutische Gene in Zellen einzuschleusen. Diese Eigenschaft der Lentiviren wird nun mit der Eigenschaft der Zikaviren kombiniert. Ein aus der HIV‑1/Zikavirus erzeugtes künstliches Virus wird auch als viraler Pseudotyp oder lentiviraler Vektor bezeichnet. Um einen solchen Pseudotyp zu erzeugen, wurde ein HIV-1-Vektor, der Glühwürmchen-Luciferase (HIVluc) oder ein Grün-fluoreszierendes Protein (HIVgfp) exprimiert, mit Zikavirus Hüllproteinen verpackt.
Dr. Michael Schreiber, Asklepios Campus Hamburg der Semmelweis Universität
Künstliche Viren im Kampf gegen den Hirntumor, das Glioblastom - Teil II
Diese künstlich hergestellten Zika/HIV-Pseudotypen haben nun die neue Eigenschaft, in Krebszellen des Hirntumors einzudringen, wobei die gesunden Hirnzellen verschont werden.
Eine weitere wichtige Eigenschaft ist, daß die Zika/HIV-Pseudotypen so konstruiert werden, daß sie sich in den Zellen nicht mehr vermehren. Damit wird die Eigenschaft der Viren in bestimmte Zellen einzudringen ausgenutzt aber die Eigenschaft sich in den Zellen zu vermehren wird blockiert.
Aus den bedrohlichen Eigenschaften von Viren und dem genauen Studium ihrer molekularen Infektionswege lassen sich so auf künstlichem Weg, neuartige Pseudotypen oder lentivirale Vektoren mit positiven Eigenschaften herstellen. Damit ergeben sich völlig neue Möglichkeiten das Glioblastom in seinem Wachstum zu verlangsamen und so ein längeres symptomfreies Überleben zu ermöglichen.
Prof. Dr. Adolf Windorfer, Vorstandsvorsitzender Niedersächsiche Gesellschaft für Impfwesen und Kindesschutz (NGIK)
Impfungen in Deutschland: gute fachliche Grundlagen und Vorgaben, schlechte praktische Umsetzung
Die theoretischen Grundlagen, die Wirkungsweise und die praktischen Wirkungen von Impfstoffen werden dargestellt sowie die positiven Ergebnisse bei dem Einsatz von Infektionen, z.B. Poliomyelitis, Diphtherie, Tetanus. Dabei werden neben den erwünschten auch die unerwünschten Wirkungen/Nebenwirkungen erwähnt. Es wird auf die fachlichen und rechtlichen Vorgaben eingegangen, die für einen effektiven Einsatz in Deutschland erforderlich sind. Am Beispiel von zwei Infektionen (Influenza und Humane-Papilloma -Viren) wird gezeigt wie recht der Autor der FAZ (September 2022) hat, wenn er schreibt: „Deutschlands desaströse Impf-Bilanz“. Was ist die Ursache hierfür und wie könnte man das ändern. Angst ist ein schlechter Ratgeber, aber Sorge vor Infektionen und ihren möglichen Folgen ist berechtigt und notwendig.
Anne Günther, Friedrich-Loeffler-Institut
HPAIV H5 auf dem Vormarsch: Gekommen, um zu bleiben?
Hochpathogene aviäre Influenzaviren (HPAIV) des Subtyps H5 stellen in Europa eine wachsende Gefahr für Geflügelhaltungen und Wildvogelpopulationen dar. Im Gegensatz zu vorherigen Einträgen dieser ursprünglich aus Asien stammenden Erreger (Klade 2.3.4.4b), zirkulierten diese zuletzt auch in Sommermonaten und gelten nun als „enzootisch“. Vor dem Hintergrund der genetischen Flexibilität dieser Viren, ihrer großen Bandbreite an möglichen (Reservoir)wirten und ihrer inzwischen nahezu globalen Ausbreitung, stellen sich Fragen, wie: Welche Konsequenzen könnte das Überdenken aktueller Überwachungs- und Bekämpfungsstrategien und der Einsatz von Impfstoffen haben? Sind Auswirkungen auf die Biodiversität durch HPAIV H5 absehbar? Oder: Was hat es mit ihrem zoonotischen Potential auf sich, wenn immer wieder auch von infizierten Säugetieren berichtet wird?
Isabella Panhofer, Institut für Infektionsmedizin und Zoonosen, Ludwig-Maximilians-Universität München
Das modifizierte Vaccinia Virus Ankara (MVA) als virale Vektor-Vakzine
Impfstoffe spielen eine entscheidende Rolle bei der Prävention von Infektionskrankheiten und ihre Entwicklung ist seit Jahren Gegenstand intensiver Forschung. Als Beispiel einer gut charakterisierten und erforschten Impfstoffplattform ist das modifizierte Vaccinia Virus Ankara (MVA) zu nennen. MVA-Impfstoffe zählen zu den viralen Vektor-Vakzinen und werden molekularbiologisch so verändert, dass Gensequenzen anderer Krankheitserreger in das MVA-Genom eingebaut werden, um neue Impfstoffe gegen verschiedene Krankheitserreger zu generieren. Im Rahmen dieses Vortrages wird MVA als Impfstoffplattform vorgestellt und anhand von Beispielen die Entwicklung rekombinanter MVA Impfstoffkandidaten gezeigt.
Sobald uns weitere Vortragstitel und inhaltliche Zusammenfassungen vorliegen, veröffentlichen wir diese an dieser Stelle!
Die abendliche Verpflegung nehmen wir anschließend an den Hamburger Landungsbrücken im dort ansässigen Hard Rock Cafe Hamburg (Bei den St. Pauli-Landungsbrücken 5, 20359 Hamburg) vor. Anschließend besteht die Möglichkeit kurzfristig fußläufig in die DJH "Auf dem Stintfang" einzukehren, um sich auf die Abschlussveranstaltung im Quer Club Hamburg vorzubereiten.
Abschlussveranstaltung in der Alten Dosenfabrik
Nach vier intensiven wie langen Tagen habt ihr es euch nun redlich verdient: die Abschlussparty des Virologie-Seminar 2024 in der alten Dosenfabrik, einem Künstler- und Gemeinschaftsort! Dort könnt ihr in das Nachtleben eintauchen, das Beste aus den 80ern, 90ern, 2000ern sowie den aktuellen Charts hören und ausgelassen feiern.
Wie auch für die gesamte Veranstaltung wird es ein Awareness-Konzept geben, damit sich jeder und jede bei unserer Veranstaltung wohlfühlt!
Als DJ haben wir Kevin Bureczek von SICK & SOUND verpflichtet, der in Nordrhein-Westfalen auf vielen großen Events auflegt und mit seinem eigenen Mix durch den Abend bzw. die Nacht führt! Freut euch auf spannende Stunden mit Hits aus den 80ern, 90ern, 2000ern sowie aus den aktuellen Charts!
Wer schon im Vorfeld mehr über Kevin erfahren möchte, findet weitere Informationen unter: www.linktr.ee/kevinliive
Zudem findet ihr ihn auf Instagram: @kevinisliive
Sonntag, 10.03.: Brunch & (optionale) Hafenrundfahrt
Nach einer langen Nacht auf der Hamburger Reeperbahn lassen wir es am Sonntagmorgen gemütlich angehen - das Auschecken ist zu ca. 09.15 Uhr vorgesehen, sodass ihr im Vergleich zu den vorherigen Seminartagen ausschlafen könnt. Nachdem wir die Zimmer in der DJH "Auf dem Stintfang" geräumt haben, machen wir uns auf den Weg zu unserem letzten Highlight im Rahmen des Virologie-Seminar 2024: ein Table Brunch im edlen Literaturhauscafé steht auf dem Programm! Dort werdet ihr von 10.00 - 12.00 Uhr die Gelegenheit haben in Ruhe zu frühstücken, das Ambiente zu genießen, die vergangenen Tage gemeinsam Revue passieren zu lassen und euch von euren neuen Bekannten bzw. Freunden / Freundinnen zu verabschieden.
Für alle interessierten Seminarteilnehmer/Innen besteht im Anschluss an den offiziellen Abschluss des Virologie-Seminar im Literaturhauscafé noch die optionale Möglichkeit an einer Hafenrundfahrt teilzunehmen. Diese wird ca. 2h dauern, sodass die individuelle Abreise gegen 15.00 Uhr geplant werden kann. Wer schon früher seine DB-Verbindung ab Hamburg Hauptbahnhof oder seine Flugverbindung ab Hamburg Airport bekommen muss, kann gegen 12.00 Uhr die Heimreise antreten. Fahrgemeinschaften sprechen sich bitte untereinander ab, ob (gemeinsames) Interesse an der Hafenrundfahrt besteht und entsprechende zeitliche Kapazitäten vorhanden sind.
Und hier endet unsere gemeinsame Reise durch die Welt der Virologie - das Deutsche Jungforschernetzwerk - juFORUM e.V. wünscht allen Seminarteilnehmer/Innen eine gute, störungsfreie und sichere Heimreise!
Wir hoffen, ihr nehmt zahlreiche Impressionen mit nach Hause und behaltet das Seminar bzw. die Zeit in Hamburg in bester Erinnerung!
Seminarkapazitäten
Das Virologie-Seminar ist ursprünglich für 70 Teilnehmende konzipiert gewesen - aufgrund der hohen Nachfrage nach Seminarplätzen haben wir die Kapazitäten in Absprache mit unseren Partnern vor Ort sowie den Förderen der MINT-Veranstaltung auf insgesamt 85 Seminarplätze erhöht. Aus logistischen, organisatorischen wie auch finanziellen Gründen ist eine weitere Aufstockung der Platzkapazitäten leider nicht möglich. Sollten uns krankheits- oder klausurbedingte Absagen erreichen, so lassen wir gemäß der Warteliste nachrücken.
Teilnahmegebühren
Im Rahmen des Early Bird Ticketing bieten wir Euch bis zum 31.10.2023 den vergüngstigen Frühbuchertarif an, ab dem 01.11.2023 steigen beide Preiskategorien um jeweils 15,00€ an. Ein weiterer Preisanstieg erfolgt zum 01.02.2024 im Rahmen des Late Bird Ticketing, sofern zu diesem Zeitpunkt noch Seminarplätze verfügbar sein sollten.
Seminarteilnahme mit Übernachtung
Mitglied juFORUM e.V. | externe(r) Seminarteilnehmer/In | |||
Early Bird Ticketing (bis 22.10.2023) | 125€ | 140€ | ||
Normal Bird Ticketing (bis 31.01.2024) | 140€ | 155€ | ||
Late Bird Ticketing (bis 21.02.2024) | 150€ | 165€ |
Seminarteilnahme ohne Übernachtung
Mitglied juFORUM e.V. | externe(r) Seminarteilnehmer/In | |||
Early Bird Ticketing (bis 22.10.2023) | 90€ | 105€ | ||
Normal Bird Ticketing (bis 31.01.2024) | 105€ | 120€ | ||
Late Bird Ticketing (bis 21.02.2024) | 115€ | 130€ |
In den ausgewiesenen Teilnahmegebühren ist die Übernachtung (4 Nächte in der DJH "Auf dem Stintfang", Alfred-Wegener-Weg 5, 20459 Hamburg), die Verpflegung (Vollpension), die Veranstaltungslogistik sowie das Rahmenprogramm enthalten. Bei Überweisung des Betrags bzw. der damit vertraglich zustandekommenden Seminarteilnahme greift für die Teilnehmer eine vereinsseitig abgeschlossene Veranstaltungsversicherung.
Du oder Deine Eltern können sich den Teilnahmebeitrag nicht leisten? Dann wende Dich / wendet Euch an unseren Vorstand für Finanzen, Dr. Anna-Katharina Langerenken (anna.langpr3ww
erenkeown@juforum.dev93jj), - sie wird dann mit Dir / mit Euch nach einer tragfähigen sowie für alle Seiten zufriedenstellenden Lösung suchen!
Bei Fragen, Anregungen sowie Kooperationsanfragen ist das Orga-Team des Deutschen Jungforschernetzwerk - juFORUM e.V. unter virolot1qgie.2hf9zr024@jzh2uforuyh+m.de zu erreichen.
Folgende wissenschaftliche Institutionen / Unternehmen leisten einen fachlichen Beitrag zur Realisierung des Seminar:
Folgende Stiftungen, Unternehmen sowie öffentliche Einrichtungen leisten einen finanziellen Beitrag zur Realisierung des Seminar: