Physik-Nobelpreis 2005 ist vergeben
Der diesjährige Physik-Nobelpreis geht an den Münchner Physiker Theodor W. Hänsch und an seine zwei US-Kollegen John Hall und Roy Glauber. Den Wissenschaftlern gelang es, die Präzision der Frequenzmessung weiter zu erhöhen.
Wie die schwedische Akademie am 4. Oktober 2005 mitteilte, ist nun eine Meßgenauigkeit „einiger Millionstel eines Milliardstels“ möglich. Hänsch, der an der LMU in München den Lehrstuhl für Experimentalphysik und Laserspektroskopie leitet, hat somit den Grundstein für extrem genaue Uhren gelegt. Diese können zum Beispiel die Genauigkeit der Positionsbestimmung via GPS erhöhen. Auch in der Telekommunikation werden seine Forschungsergebnisse Anwendung finden.
Die präzise Messung der Frequenz des Lichtes, mit der herkömmliche Elektronik überfordert wäre, liegt in der Nutzung eines Laserstrahls. Die Forscher schafften es, den Laser auf eine bestimmte Anzahl von Lichtschwingungen so einzustellen, dass dieser anschließend jeweils ein Laserimpuls abgibt. Die Messung dieser Impulse ermöglicht nun einen Rückschluss auf die ursprüngliche Anzahl der Lichtschwingungen, also der Frequenz des Lichtes. Der Trick dabei ist, den Laser als eine Art Getriebe zu verwenden, der die hohen Frequenzen des Lichtes ins Langsame übersetzt und so mit konventioneller Elektronik messbar macht.
juFORUM möchte natürlich herzlich zum Physik Nobelpreis gratulieren, der erstmals seit 5 Jahren wieder an Wissenschaftler ging, der in Deutschland forscht. Wir hoffen, etwas von der Begeisterung der Forscher an junge Menschen weitergeben zu können. Wie sehr die beiden ihren jungen Forschergeist bewahrt haben, berichtet der Quantenphysiker Wolfgang Ertmer von der Universität Hannover: "Hänsch und Hall zeichnet beide aus, dass sie Spielkinder sind", "Sie sind exzellente Experimentatoren, die begeistert an allen Reglern drehen, bis sie einen Effekt herauspräpariert haben."
In diesem Sinne auch allen Jungforschern ein ebenso gutes Gelingen bei der Wahl ihrer Reglereinstellungen!